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Stille Nacht bei den Klingonen

Das Weihnachtslied «Stille Nacht, heilige Nacht!» ist zu einem Welthit geworden. Viele können es auswendig.

Wer weiss aber, dass das Lied eigentlich sechs und nicht nur drei Strophen hat? Und dass es nicht unbedingt wortwörtlich in andere Sprachen übersetzt worden ist?

Ausschnitt aus einem Notenblatt mit dem Titel «Stille Nacht, heilige Nacht.»

Die Ursprungsversion des Weihnachtsliedes

Zum Beispiel gibt es in der französischen Version keine Halleluja-singenden Engel. Hätten wir also das Fragezeichen im Titel unserer Weihnachtsausstellung «Stille Nacht?» nicht anfügen sollen?

Gottseidank kommen in der dritten Strophe der französischen Version flötende Hirten vor. Also alles gut. Dass wir die Ruhe an Heiligabend hinterfragen, ist berechtigt.

Auf Quichua
In unserer Weihnachtsausstellung sind auch ganz spezielle Sprachversionen zu entdecken: Quichua, eine indigene Sprache aus Ecuador, oder Setswana, die Amtssprache von Botswana. Das Lied gibt es zudem auf Klingonisch, eine erfundene Sprache in den Star-Trek-Filmen.

Wie jeder Hit und Evergreen wurde das Lied von unterschiedlichsten Musiker*innen für ihre Genres adaptiert. Die wohl noch immer bekannteste Version ist jene des US-Sängers Bing Crosby von 1937.

Farbenfrohes Bild auf dem in der Mitte eine Krippe in einem Kasten zu sehen ist. Davor musizieren Leute: ein Mann links spielt Gitarre, ein Knabe spielt Panflöte in der Mitte und rechts trommelt eine weiterer Mann. Ein kleiner Junge tanzt ganz links unten am Bildrand. Über der Krippe tanzt ein älteres Paar, er in braunem Mantel und Schlapphut, sie mit langen schwarzen Haaren, einem rot-weissen Halstuch und in einem blauen Oberteil. Ein Mädchen hält eines der Törchen zum Krippenkasten und scheint ebenfalls zu tanzen. Am anderen Kastentor spielt ein Mann mit weissem Haar und Schnauz Panflöte.

Weihnachtskarte mit portabler Krippe aus dem Andenhochland

Country-Legende Johnny Cash sang «Silent Night» genauso wie die Boyband Bros oder Justin Bieber. Beyoncé brachte eine R&B-Version heraus, Sinéad O’Connor eine minimalistisch-elektronische. Zudem brüllten die Toten Hosen «Stille Nacht» punkig in die Sommerhitze von 1998 hinaus.

Eine silberne Discokugel hängt an einer Decke und strahlt Licht aus, was an den Wänden aussieht wie Schneeflocken. An der Decke hängen auch noch drei Spotlampen.

Es geht auch in unserer Weihnachtsausstellung etwas poppig zu und her

Für die Arbeiter
Über die Jahre entstanden viele Parodien. Selbst solche auf Schweizerdeutsch: «Stille Nacht, heilige Nacht, Bettlade chracht, Schysshafe lacht.»

In Kriegszeiten wurde das Lied umgeschrieben, aber auch für Arbeiterbewegungen. So hiess es um 1900: « «Stille Nacht, heilige Nacht, Arbeitsvolk, aufgewacht!»


PS: Unsere Besucher*innen können in der Weihnachtsausstellung ihre eigenen Versionen von Weihnachtsliedern singen und aufnehmen.