Architektur

Das extravagante Dach des Museum der Kulturen Basel (MKB) zieht alle Blicke auf sich und Menschen aus aller Welt an. Der malerische Innenhof mit den sanft abfallenden Treppen ist ein weiteres Markenzeichen des MKB. Einmalig ist zudem die Mischung aus mittelalterlicher und moderner Architektur, die ihn umgibt.

In der Altstadt von Basel setzt das markante Dachgeschoss des Museum der Kulturen Basel (MKB) seit 2011 moderne Akzente. Das gebirgsartig gefaltete Dach besteht aus grünen Keramikkacheln, die je nach Lichteinstrahlung und Blickwinkel die Farbe wechseln und mal mehr, mal weniger schimmern.

Das Dach ist das Werk des Architekturbüros Herzog und de Meuron. Inspiration lieferte das benachbarte Basler Münster. Beide sind Leuchttürme der Basler Architekturlandschaft, die Fachleute sowie Liebhaberinnen und Liebhaber rund um den Globus anziehen.

Zugang und Perspektiven
Das MKB besteht aus mehreren Gebäuden, die sich um den idyllischen Innenhof gruppieren. Die Mischung aus unterschiedlichsten Baustilen ist einmalig: Links und rechts befinden sich Büro- und Restaurationsgebäude aus dem Mittelalter. Im Hintergrund erhebt sich der klassizistische Bau von Melchior Berri, in dem das Museum einst untergebracht war.

Weil die Sammlung stark angewachsen war, erhielt das Museum 1917 einen eigenen Anbau zum Schürhof hin. Bauherren waren die Architekten Vischer und Söhne. Um die Jahrtausendwende wurde eine neuerliche Erweiterung notwendig.

Zwischen 2008 und 2011 stockte das Architekturbüro Herzog und de Meuron das Haus auf und kreierte dadurch einen neuen Ausstellungssaal im Dachgeschoss. Zugleich gestaltete es den Eingangsbereich und das Innere neu.

Besonders eindrücklich sind der zwei Etagen umfassende sogenannte Anchor-Raum sowie der sich über alle Stockwerke erstreckende Raum, wo das 16-Meter-hohe Kulthaus der Abelam steht. Sie schaffen ganz neue Perspektiven.

Die raumhohen Fenster fluten die Ausstellungssäle mit Tageslicht und vermitteln ein angenehmes Raumgefühl. Zudem schaffen sie eine Verbindung nach aussen, in den Hof und zur Stadt.

Dreidimensionale Ziegel
Seit dem Umbau befindet sich der Haupteingang am Münsterplatz. Über sanft abfallende Treppen und Rampen mit einer lebendigen Pflasterung, die die Topografie des Innenhofs aufnehmen, gelangen die Besucherinnen und Besucher zum Museumseingang und zum Shop im Untergeschoss. Dabei spazieren sie unter dem auffälligen Pflanzenvorhang hindurch.

Ungewöhnlich sind die für das Dach verwendeten Materialien und die Farbgebung. Zehntausend eigens für das MKB entwickelte, dreidimensionale glasierte Keramikelemente bedecken das Dach. Durch die spezielle Form erzeugen sie je nach Lichteinfall, Tageszeit und Blickwinkel ein sich ständig änderndes und dennoch stets unverwechselbares Erscheinungsbild.