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Objekte berühren dürfen

Eine kleine Serie zeigt, was es im geschlossenen Museum zu tun gibt und wie die Schliessung die Aufgaben teilweise verändert. (Teil 1)

Das Museum ist zu, der Betrieb hinter den Kulissen ruht aber nicht – ganz im Gegenteil. Viele der Mitarbeitenden können mit ihren Aufgaben ziemlich normal fortfahren. Verwaltungstätigkeiten wie Administratives, Personelles oder Buchhalterisches sind deshalb praktisch im üblichen Rahmen zu erledigen.

Forschung kann weiterbetrieben werden. Haustechnik und Reinigung sind gefragt. Eventuell fällt da die eine oder andere Aufgabe weg oder nimmt für einmal etwas weniger Zeit in Anspruch. Doch in einem Betrieb mit über 70 Mitarbeitenden, verteilt auf etliche grosse Häuser, gibt es immer etwas, das getan werden muss.

Mann im Zentrum in weissem Kittel mit Mundschutz und blauen Handschuhen mit Pinsel in der Hand, vor ihm ein Tisch mit Gegenständen, im Hintergrund grauen Kästen

Ricardo Trigos für einmal nicht in Ausstellungen, sondern im Afrika-Depot

So wurden auch temporäre Aufgaben für jene Mitarbeitenden gefunden, die unmittelbar von der Schliessung betroffen sind. Das Personal, das sonst an der Front arbeitet – an der Kasse, im Shop oder als Aufsicht – erledigt nun mehrheitlich Tätigkeiten, die für die Bewahrung der Objekte oder auch die Forschung wichtig sind.

Sie dokumentieren einen Teil der grafischen Sammlung oder scannen alte Dokumente. Sie inventarisieren Sammlungszugänge, arbeiten in der Ausstellungsgestaltung mit oder sorgen für Ordnung in den Depots.

graues Gestell mit etlichen Tablaren, auf denen viele Gegenstände stehen, darunter Schüsseln

Hier wartet viel Arbeit

Ricardo Trigos reinigt im Afrika-Depot Objekte. Er sagt, für ihn sei das eine interessante Erfahrung. «Ich respektiere die Vergangenheit dieser Objekte, die für gewisse Menschen kulturelles Erbe bedeuten.» Als Aufsicht muss er sonst darauf achten, dass solche Gegenstände nicht berührt oder beschädigt werden. Jetzt darf er sie selber – mit der ganzen nötigen Vorsicht – in den Händen halten, und auch wieder etwas Gutes für sie tun.

Er freut sich aber darauf, wenn die Dinge wieder ihren normalen Verlauf nehmen und er in die Ausstellungen, zu den Exponaten und zu den Besucherinnen und Besuchern zurückkehren darf. Seine Arbeit als Aufsicht übt er sehr gerne aus. Und versucht, wie sonst im Leben und insbesondere in diesen schwierigen Zeiten, die Dinge mit ein wenig Humor zu nehmen.

Holzkiste steht auf einem kleinen Tisch vor einem grauen Kasten. In der Kiste befinden sich dunkelbraune Gegenstände.

Den Dingen ganz nah

Der Blick in die Zukunft ist für viele Mitarbeitende tägliches Brot. Sie befassen sich mit Projekten, die in ein paar Wochen, in ein paar Monaten oder sogar erst in den nächsten Jahren aktuell werden. Das können Veranstaltungen oder Ausstellungen sein. Gerade letztere werden ja nicht von einem Tag auf den anderen gemacht, sondern benötigen eine lange Vorlaufzeit. Davon in einem nächsten Blogbeitrag.