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«…das kommt sonst nie in eine Ausstellung!»

Zwischen Charlotte Heinimann und dem braunen Kamel war es Verbundenheit auf den zweiten Blick. Bei ihrem Depotbesuch für die Jubiläumsausstellung «Wünsch dir was» hatte sie sich gerade eine kleine Auswahl an Objekten zurechtgelegt, zwischen denen sie sich entscheiden wollte – da fiel ihr Blick auf ein Kamel aus Stoff. Sie liess ihre Auswahl liegen, entschied sich um.

Das Kamel ist braun mit helleren Haaren. Es steht auf Rädern und hat auf dem Kopf einen Griff. Die Sitzfläche ist mit rotem Stoff ausgelegt, ebenso die Zügel.

Mit diesem Foto ging das Kamel ins Voting

Bei der Aufnahme des Kamels ins Online-Voting gab sie zu Protokoll: «Das arme, hässliche Kamel kommt sonst nie in eine Ausstellung».  Der Rest ist Geschichte: Das Kamel wurde unter die beliebtesten 125 Objekte gewählt und erhielt seinen Platz im Museum.

Selbstbewusst und stark

Die Freude von Charlotte Heinimann, das Kamel im Museum wiederzusehen, war gross: «Im Depot traf ich es eingepfercht zwischen anderen Stofftieren und Spielsachen an. Im Museum stand es nun auf einem Sockel und wirkte viel selbstbewusster und stärker.»

Das Kamel steht auf einem Sockel in der Ausstellung.

Stolz steht das Kamel in der Ausstellung

Über den Hintergrund des «hässlichen» Kamels ist nicht viel bekannt. Zum ersten Mal wird es ausgestellt, davor stand es für lange Zeit im Depot. Es wurde im 20. Jahrhundert gefertigt und hat seine Wurzeln in Cornaux, Neuchâtel.

Sympathie und Freude

Im Besucherbuch wünschen sich Gäste, das «hübsche Kamel aus Neuchâtel in Zukunft öfters zu sehen». Ein anderer Eintrag betont, wie süss das Kamel sei. Ein Besucher schreibt über die Ausstellung: «Besonders freue ich mich für das Kamel.»

Im Besucherbuch hat jemand geschrieben: «Das Spielzeugkamel und die kleine Holz-Eule. Sooooo süss!»

Die Freude für das Kamel zieht sich durch das Besucherbuch

Dass das Kamel nun zurück ins Depot geht, sieht Charlotte Heinimann gelassen. Es könne bestimmt viele schöne Erinnerungen mitnehmen, Erinnerungen an ein Gewusel von Menschen, an helles Scheinwerferlicht und, wer weiss, an die (heimliche) Berührung einer Kinderhand. «Vielleicht», so Heinimann, «freut es sich auch über die wiedererlangte Ruhe».