Übersicht

«So schön geordnet»

Werner Gamper steht neben Kurator Richard Kunz zwischen grauen Gestellen und zeigt auf eine offene Schublade mit Objekten aus seiner Sammlung

Grosszügig platziert – Werner Gamper (l.) mit Kurator Richard Kunz

«Es ist ein gutes Gefühl, meine Sammlung hier so schön geordnet und ideal gelagert zu sehen», sagt Werner Gamper. Seine Frau Verena Liechti Gamper fügt hinzu, es sei alles so grosszügig. «Es ist das Schönste, was sich Sammler wünschen können», sind sich beide einig.

2500 Objekte

Das Ehepaar Gamper hat dem Museum seine Indonesien-Sammlung mit rund 2500 Objekten geschenkt. Das Herzstück sind Wayang-Figuren des traditionellen Puppen- und Schattenspiels. Diese Form des Schattentheaters gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.

Verena Liechti Gamper steht links, Werner Gamper rechts vor einem Tisch, auf dem sich dutzende von Stabfiguren befinden

Schön aufgetischt – Verena Liechti Gamper mit Werner Gamper

Voll des Lobes

Nun ist das Ehepaar nach Basel gekommen, um zu sehen, wie ihre Lieblinge untergebracht werden, physisch in einem der Museumsdepots und digital in der hauseigenen Sammlungsdatenbank. Sie staunen und sind voll des Lobes. Werner Gamper meint, es habe sich also bezahlt gemacht, dass er alles sofort beschrieben und fotografiert habe. Kurator Richard Kunz betont: «Der unglaubliche Wert der Schenkung besteht genau darin, dass Werner Gamper die Geschichte der Gegenstände dokumentiert und recherchiert hat.»

Bei Verena Liechti Gamper kommt nun doch etwas Wehmut auf. Nicht aber bei Werner Gamper. Er hat mit diesem Lebenswerk abgeschlossen. Er sei so, er könne loslassen. Es bleibe aber die schöne Erinnerung. Und es verbleiben ein paar wenige Stücke bei den Gampers zuhause.

Meine Provisionen verklöpft

Zum Beispiel eine Tänzerin. Bei ihr – wie sozusagen bei jedem Objekt – kommt Werner Gamper ins Schwärmen. Und erzählt die amüsante Erwerbsgeschichte. Mit einem verschmitzten Lächeln berichtet er zudem von seiner ersten Figur, für die er sein ganzes Erspartes von der Bank holte und es bar auf den Ladentisch eines Zürcher Antiquariats legte. Auf Flohmärkten «märtete» er jeden Samstag um weitere Figuren. Später «verklöpfte» er seine Provisionen der Swissair für seine Sammlung.

Heute ist Werner Gamper einer der fundiertesten Kenner auf dem Gebiet indonesischer Wayang-Figuren. Höchst interessant, dass er genau damit als Erstes in Berührung kam: «Angepickt wurde ich von Figuren des Puppencabarets von Fred Schneckenburger in Frauenfeld, die teils wie Wayang-Figuren gemacht waren. Als Anschauungsmaterial gab es sogar eine richtige Figur des Wayang Golek.»

Kein anderes Museum kam in Frage

Mit dem Museum der Kulturen Basel hat Werner Gamper den idealen Ort für seine Sammlung gefunden: «Ich wollte die Sammlung in der Schweiz wissen. Für mich kam kein anderes Museum in Frage. Es ist das ethnografische Museum mit dem breitesten Spektrum.» Zudem war der ehemalige Kurator Urs Ramseyer ein Freund, es sei also naheliegend gewesen. Für die «äusserst angenehme und rücksichtsvolle Zusammenarbeit» möchte er sich ausdrücklich bedanken.

Werner Gamper und Richard Kunz stehen vor einem Laptop und schauen auf den Bildschirm

Digital erfasst

Dass er nächstes Jahr erleben darf, wie ein schöner Teil der Sammlung ausgestellt wird, berührt Werner Gamper sichtlich. Die Ausstellung «Bima, Kasper und Dämon» setzt ab 23. August 2019 exquisite Theaterfiguren aus Asien und Europa in Szene. Im Spotlicht dabei Spielsätze aus der Sammlung Gamper.