Digitale Führungen

Unsere Expertinnen und Experten nehmen Sie mit auf kurzweilige Führungen durch die aktuellen Ausstellungen. Sie bringen Ihnen ausgewählte Exponate näher und gewähren Ihnen vertiefte Einblicke in die Räumlichkeiten sowie in die Gestaltung. Für Kinder gibt es altersgerechte Führungen.

Im Moment bieten wir keine digitalen Führungen an, da unsere analogen Führungen wieder stattfinden. Dafür gibt es hier Einblicke von unseren Kuratorinnen und Kuratoren in aktuelle Ausstellungen.

Digitale Führung in Kooperation mit dem Museums-Pass-Musées vom 25.09.2024 über die Ausstellung «Zwölftausend Dinge»
Veranstaltung mit dem Museums-Pass-Musées vom 27.09.2022 über die Ausstellung «tierisch!»
Reise in die Welt der Buddhas – in der Ausstellung «Erleuchtet»
Blick in die Ausstellung «Erleuchtet»
Videotranskription

Text zum Video «Erleuchtet. Die Welt der Buddhas»

Die Klänge von Zimbeln und Schneckenhorn sind zu hören.

Ein goldfarbener, meditierender Buddha vor einem goldenen Hintergrund, in dessen Zentrum sich eine Lotusblüte befindet. Das ist eine verzierte Aureole, die den Ausstrahlungskörper eines Buddas darstellt. Die Augen des Buddhas sind gesenkt, auf seiner Stirn und auf der Schädelwölbung trägt er je ein Juwel. 

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Nahaufnahme eines Buddhas im Lotussitz: Der rechte Fuss liegt auf dem linken Unterschenkel, die linke Hand ruht mit der Handfläche nach oben im Schoss.

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Torso und Kopf eines meditierenden Buddhas, der einen mit Türkisen besetzten Kopfschmuck trägt. Er sitzt im Lotussitz, die linke Hand ruht mit der Handfläche nach oben im Schoss, die rechte Hand berührt den Boden.

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Blick in die Ausstellung mit mehreren Vitrinen. Links im Vordergrund ein sitzender Mönch auf einem Sockel, dahinter der grosse Buddha, der in der Eingangssequenz zu sehen ist. An der Wand im Hintergrund tibetische Rollbilder aus Stoff, so genannte Thangkas.

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Die Kuratorin Stephanie Lovász steht in der Ausstellung:

«Die Frage, wann ist man erleuchtet, stellen sich viele Buddhistinnen und Buddhisten gar nicht. Erleuchtung ist ein Moment, der frei ist von allem Leiden, von allem Negativen. Er wird von vielen Buddhisten in Japan als Glücksmoment, ein kurzer Glücksmoment beschrieben, aber eigentlich ist das für viele Buddhistinnen und Buddhisten gar kein Thema.»

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Eine Malerei auf Holz: Ein Heer von Kriegern mit Pferden, Elefanten und Tigern stürmt von beiden Seiten auf einen Buddha im roten Gewand los, der auf dem Lotusthron meditiert. Unter ihm tanzt eine schöne Frau. Die linke Hand des Buddhas liegt im Schoss, die rechte berührt den Thron. Er lächelt, und sein Blick ist gesenkt. Auf seinem Kopf ist die typische Schädelwölbung zu sehen.

Ein Gong ertönt.

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Blick in die Ausstellung, im Vordergrund eine Vitrine mit vielen sitzenden Buddhas. Die meisten tragen eine Krone.

Stephanie Lovász, Kuratorin:

«Weltweit gibt es etwa 380 Millionen Buddhistinnen und Buddhisten, hauptsächlich natürlich in Asien. Wir zeigen in der Ausstellung, welche Formensprache der Buddhismus in Asien gefunden hat, von Tibet über Indien, Sri Lanka, Thailand bis nach Japan.»

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Goldfarbene Buddhafigur mit drei Gesichtern und vielen Armen. Es handelt sich um Ushnishavijaya, auch «die Mutter aller Buddhas». Ob sie ein weiblicher Buddha ist, ist umstritten. In der Ausstellung wollen wir diese Diskussion anregen. Die Gesichter schauen in drei Richtungen; sie tragen Kronen und grossen Ohrschmuck. Die Hand oben links hält einen Buddha auf einem Sockel mit Aureole, die Hand vor der Brust hält ein Diamantzepter, eine dritte Hand vor dem Bauch hält eine Vase mit einem Diamanten. Fünf weitere Hände links und rechts zeigen verschiedene Gesten.

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Drei sitzende, leicht nach hinten geneigte goldfarbene Buddhafiguren im Profil. Im Hintergrund ein Tablar, auf dem zwei silberne Gazellen das buddhistische Rad der Lehre flankieren.

Stephanie Lovász, Kuratorin:

«Viele von uns kennen eine Buddhadarstellung. Das ist meistens Buddha Shakyamuni, der auf dem Lotusthron sitzt. Es gibt daneben aber noch zahlreiche weitere Buddhas. Das können irdische Buddhas sein, aber auch transzendente Darstellungsformen der Buddha-Idee. Die Ausstellung stellt Buddha, seine Lehre ‹Dharma› und die Gemeinschaft ‹Sangha› in den Mittelpunkt und erweitert das Ganze noch um die Bodhisattvis und Bodhisattvas. Das sind spirituelle Helferwesen für alle Lebewesen, damit diese die spirituelle Erleuchtung erlangen können. Zudem erweitert die Ausstellung das Thema um den Aspekt des ‹Chakravartin›, wo sich Politik und Buddhismus berühren.»

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Viele sitzende, leicht nach hinten geneigte, goldfarbene Buddhafiguren mit Kronen auf dem Kopf. Sie meditieren auf dem Lotusthron. Bei einigen ruhen die Hände ineinander gelegt im Schoss (Geste der Meditation). Bei anderen liegt die linke Hand im Schoss, während die rechte Hand den Boden berührt (Geste der Erdberührung). 

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Zwei sitzende, goldfarbene Buddhafiguren auf dem Lotusthron. Die linke Figur kreuzt die Arme vor der Brust und hält Diamantzepter und Glocke in den Händen. Die rechte Figur hält ebenfalls Diamantzepter und Glocke in den Händen, ihre Arme sind offen.

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Blick in den Ausstellungsraum mit verschiedenen Objekten: eine grosse sitzende Buddhafigur und zwei goldene Altäre mit Buddhas an der Wand, im Vordergrund ein Podest mit fünf Gebetszylindern.

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Nahaufnahme von drei Gebetszylindern: Das sind Gefässe aus Metall an einem langen Stab aus Holz. Einer davon ist mit roten Steinen dekoriert.

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Vier Figuren: Links ein sitzender Buddha, rechts drei so genannte Bodhisattvas. Das sind Helfer auf dem Weg zur Erleuchtung. Zwei Bodhisattvas stehen, einer sitzt.

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Drei goldfarbene weibliche Bodhisattvis: Die linke sitzt auf dem Lotusthron und hält die rechte Hand erhoben, Daumen und Zeigefinger berühren sich. Die stehende Figur in der Mitte verschränkt ihre Arme in den Ärmeln des Gewands. Die Figur rechts kniet und blickt zu Boden.

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Gesicht einer Bodhisattvi aus Holz. Haut, Gewand und Schmuck sind mit Goldfarbe bemalt, die Haare sind schwarz, die Lippen rot. Sie trägt grossen Schmuck um den Hals und an den Ohren. Die rechte Hand ist erhoben, Daumen und Ringfinger berühren sich.

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Viele grosse Buddhafiguren aus verschiedenen Materialien.

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Grosses Rollbild aus Stoff, ein so genanntes Thangka, auf dem der 5. Dalai Lama im Lotussitz abgebildet ist. Die rechte Hand berührt die Erde. Das Bild ist aus vielen farbigen Stoffen genäht.

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Ein Schneckenhorn ertönt.

Kopf einer Buddhafigur aus dunklem Holz, die goldene Farbe ist abgeblättert. Dahinter, verschwommen, eine grössere Figur. Daneben der Kopf eines grossen Buddhas aus Stein.

Eine Handzimbel ertönt.

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Goldene Figur eines buddhistischen Lehrmeisters mit Türkisen an Armen, Brust und Kopf. Sein Blick ist nach oben gerichtet. In der rechten, erhobenen Hand hält er eine Doppeltrommel.

Ein Gong ertönt.

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Vitrine mit fünf sitzenden Buddhafiguren aus Alabaster. Die Farben rot, blau und Gold sind abgeblättert und nur noch teilweise sichtbar.

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Stephanie Lovasz, Kuratorin, steht in der Ausstellung:

«Es gibt zwei Dinge, die mir an der Ausstellung besonders wichtig sind: Das eine ist die Integration zeitgenössischer Kunstwerke von verschiedenen Kunstschaffenden, die zeigen, dass es einen aktuellen Umgang mit der Religion des Buddhismus gibt. Und das zweite, was mir wichtig ist, ist eine kontemplative Ausstrahlung. Die Ausstellung ist verhältnismässig ruhig gehalten, und sie lädt in ihrem letzten Teil tatsächlich auch dazu ein, selber einmal eine Meditation auszuprobieren, also das nachzuvollziehen, was Buddha Shakyamuni letztendlich zum Buddha gemacht hat.»

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Zwei Reihen weisser Patronen und Penisse aus Gips, die abwechselnd angeordnet sind.

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Die weissen Patronen und Penisse bilden eine fünfstufige Pyramide mit quadratischer Grundfläche. Im Vordergrund mehrere sitzende Buddhafiguren.

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Zwei meditierende Buddhafiguren. Ihre linke Hand liegt im Schoss, die rechte liegt auf dem rechten Bein, Daumen und Zeigefinger berühren einander. Die rechte Figur hält in der rechten Hand eine Medizinfrucht, in der linken eine Almosenschale.

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Drei Meditationsbänke aus Holz auf niederen Podesten.

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Farbiges Bild eines Buddhas, der im Lotussitz auf dem Lotusthron meditiert. Er legt die Hände vor der Brust aneinander (Lehrdarlegungsgeste). Gemalt auf Leinwand.

Ein Gong ertönt.

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Ein stehender, goldfarbener Buddha mit goldenem Gewand vor einer goldenen, blattförmigen Aureole. Die linke Hand ist gesenkt, Daumen und Zeigefinger berühren sich. Die rechte Hand ist erhoben, auch hier berühren sich Daumen und Zeigefinger.

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Links: eine schwarze Kalligraphie auf weissem Papier in einem Holzrahmen. Rechts: wieder der goldfarbene stehende Buddha vor der blattförmigen Aureole.

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Stephanie Lovász, Kuratorin:

«Die Kalligraphie von Sanae Sakamoto zeigt das japanische Schriftzeichen ‹buji›, das übersetzt ‹akzeptieren› heisst. Sanae Sakamoto hat ein Gedicht von Rinzai dazu ausgewählt:

So wie es ist

so ist es gut

Alles hat seinen Platz

alles hat seine Zeit

Diese Kalligraphie passt für mich einerseits sehr gut zu der Ausstellung, aber gleichzeitig auch sehr gut in unsere aktuelle Zeit.»

Das Schneckenhorn ertönt.

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Die erhobene Hand einer Figur, die ein Diamantzepter hält. Daumen und Mittelfinger berühren sich.

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Kopf der Figur eines buddhistischen Lehrers mit Halsschmuck. Er hält die rechte Hand ans Ohr, um besser hören zu können. Auf der Innenfläche der Hand ist eine stilisierte Blume eingraviert.

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Die beiden Hände einer Figur mit goldenem, verziertem Gewand. Daumen und Zeigefinger beider Hände berühren sich. Die linke liegt über dem Schoss, die Rechte ist erhoben, die Handfläche zeigt nach vorn (Geste der Argumentation).

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Kopf eines lächelnden buddhistischen Lehrmeisters aus Bronze mit einem tropfenförmigen Punkt auf der Stirn, einer Krone auf dem Kopf und grossem Ohrschmuck.

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Sitzender, lächelnder Alabaster-Buddha auf dem Lotusthron. Die linke Hand liegt im Schoss, die rechte berührt den Boden.

ENDE

Einblick in die Ausstellung «Memory»
Videotranskription

Text zum Video «Einblick in die Ausstellung Memory»

Kurator Alexander Brust steht vor einer beleuchteten Wand der Dauerausstellung «Memory – Momente des Erinnerns und Vergessens». Ein wandfüllender Setzkasten zeigt unzählige kleine Objekte und Souvenirs.

«Was denken Sie, was war das einschneidendste gesellschaftliche Ereignis, das uns vom letzten Jahr in Erinnerung bleiben wird?»

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Elektronische Musik ertönt, der Titel «Memory – Momente des Erinnerns und Vergessens» wird eingeblendet. Im Hintergrund das Museumsdach aus Keramikziegeln.

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Kurator Alexander Brust im Ausstellungsraum. Während er die Idee der Ausstellung erläutert, werden folgende Objekte gezeigt: Eine Collage mit Fotografien lateinamerikanischer Ureinwohner, der hölzernen Wächterfigur Koroshi aus Peru mit schwarzer Verzierung sowie ein rot bemalter mobiler Erzählaltar aus Indien mit vielen sitzenden, knienden und stehenden Figuren.

«Die Ausstellung «Memory – Momente des Erinnerns und Vergessens» beschäftigt sich mit dem kollektiven Gedächtnis. Geteilte Erinnerungen und gemeinsame Erfahrungen sind wichtig, um Zugehörigkeiten zu schaffen – zu Familien oder zu Gesellschaften.»

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Nahaufnahme mehrerer schmiedeeiserner Grabkreuze.

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Kuratorin Ursula Regehr steht vor dem wandfüllenden Setzkasten der Ausstellung. Während sie spricht, erscheinen Nahaufnahmen zahlreicher kleiner Dinge und Souvenirs, die im Wand-Setzkasten ausgestellt sind. Es folgen Nahaufnahmen einzelner Objekte: eine Tasse mit einer Zeichnung und der Aufschrift «Rathaus, Graz» sowie mehrere kleine Bruchstücke der Berliner Mauer.

Kuratorin Ursula Regehr spricht aus dem Off:

«Welche Rolle spielen Dinge beim Erinnern oder Vergessen? Ohne Dinge wäre ein Erinnern kaum vorstellbar. Hier befinden wir uns an der Station der Souvenirs und Andenken. Viele Dinge, die Sie hier sehen, wurden spezifisch zum Erinnern hergestellt, beispielsweise Tassen, die an einen Urlaub in Graz oder Bad Nauheim erinnern. Andere Dinge, wie Bruchstücke der Berliner Mauer, wurden erst nachträglich zu Zeugen eines grossen historischen Ereignisses. Souvenirs werden gegen das Vergessen gesammelt. Nur durch ein persönliches Erlebnis entfalten sie ihre emotionale Kraft und werden zu etwas Besonderem. Die Souvenirs und Andenken hier sind bewahrt geblieben. Die mit ihnen verbundenen Erinnerungen sind verloren gegangen.»

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Die ganze Wand mit den Setzkästen ist zu sehen, kurz ist ein Kasten mit russischen Matrioschkas im Bild.

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Synthesizer-Musik ertönt.

Nahaufnahmen der sogenannten Tikal-Tafeln der Maya. Es sind aufwendig geschnitzte Holzreliefs aus Tikal im heutigen Guatemala.

Kurator Alexander Brust steht vor den Holzreliefs. Während er spricht, wechselt die Kamera immer wieder zu Detailaufnahmen der Holzreliefs:

«Ahnen und Vorfahren beeinflussen unser Leben. Sie stiften uns Namen und Zugehörigkeiten zu Gemeinschaften. Der Wissenschaft ist es gelungen, Sprachen und Codes zu entziffern. Eines der grossen wissenschaftlichen Abenteuer war hierbei die Entzifferung der Maya-Schrift. Eine wichtige Quelle waren die Tikal-Tafeln, die in Basel aufbewahrt werden. Hinter mir sehen Sie den Türsturz drei aus Tempel vier in Tikal, im heutigen Guatemala. Auf ihm ist der mächtigste Herrscher seiner Zeit dargestellt, Ikin-Chan-Kavil. Im Jahre 746 nach Christus tritt er in allen Insignien seiner Macht auf und begeht den dritten Jahrestag eines Sieges über die rivalisierende Stadt Yaxha. Die Türstürze aus Tikal sind so ein wichtiges Puzzleteil zur Rekonstruktion der Geschichte der Maya.»

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Kuratorin Ursula Regehr steht vor einem rot bemalten mobilen Erzählaltar aus Indien. Während sie spricht, wechselt die Kamera immer wieder zu Detailaufnahmen des Erzählaltars. Man sieht die Türen, die aufgeklappt werden, und die aufwendig gemalten Figuren.

«Mythen erzählen von den Ursprüngen der Welt. Diese Station ist den grossen Erzählungen gewidmet. Hier sehen wir einen mobilen Erzählaltar aus Rajasthan, Nordwestindien. Der Geschichtenerzähler reist mit ihm über Land. In den Dörfern oder Stadtteilen wartet er auf kleine Menschenansammlungen und beginnt dann seine Geschichten zu erzählen oder zu singen. Im Verlauf des Erzählens klappt er Tür um Tür auf, bis das Innere des Altars sichtbar wird. Entdecken Sie in der Ausstellung auch das Pendant zur mündlichen Überlieferung – die Verschriftlichung von Wissen. Handelt es sich bei Manuskripten und Büchern tatsächlich um zuverlässigere Medien der Erinnerung?»

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Nahaufnahme einer Wand, an der verschiedene kleine Plakate mit Karten, Fotos und spanischem Text aufgehängt sind.

Kurator Alexander Brust spricht zunächst aus dem Off, dann steht er vor den Plakaten:

«In dieser Station beschäftigen wir uns mit dem Erinnerungsboom, der seit den 1980er-Jahren ein Schwerpunkt der Geistes- und Sozialwissenschaften ist. Die 1980er-Jahre brachten grosse politische Veränderungen mit sich. Dazu ist der Berliner Mauerfall zu nennen, das Ende der Apartheid in Südafrika und das Ende südamerikanischen Diktaturen. Mit dem Ende der Diktaturen in Lateinamerika treten neue soziale Akteurinnen und Akteure auf den Plan und äussern sich mit Neuen Medien. Sie nutzen etwa Plakate, um ihre Meinungen im öffentlichen Raum kundzutun. Frappant ist für uns, wie aktuell viele der Forderungen auf den Plakaten heute noch sind. Ein Beispiel aus Brasilien ist ein Plakat aus dem Jahr 1987. Damals ging es um die Aufnahme der Rechte der indigenen Bevölkerung in die brasilianische Verfassung. Heute werden diese Errungenschaften von der aktuellen Regierung wieder infrage gestellt, sodass es zu zahlreichen Protesten kommt.»

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Nahaufnahme eines Grabkreuzes aus Eisenblech, mit Jesus und einem Strahlenkranz

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Kurator Alexander Brust steht vor unterschiedlichen Grabkreuzen der Ausstellung. Während seiner Ausführungen wird eine Nahaufnahme mehrerer schwarz verzierterHolzfiguren aus Peru gezeigt.

«Der Tod ruft die Vergänglichkeit des menschlichen Gedächtnisses und Lebens in Erinnerung. An ihm lassen sich verschiedene Umgangsformen mit Erinnern und Vergessen festmachen. Zum Beispiel: Im südamerikanischen Tiefland stellt der Tod einen radikalen Bruch dar. Die Verstorbenen werden zu gefürchteten Totengeistern. Um sich vor ihnen zu schützen, stellten die Matsiguenga in Peru Koroshi-Figuren her, die sie vor diesen Totengeistern schützten.»

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Blick in die Ausstellung mit schmiedeeisernen christlichen Grabkreuzen und Grabmalen aus Holz und Metall.

Kuratorin Ursula Regehr steht vor den Grabkreuzen:

«Das christliche Totengedenken hingegen versucht, die Verstorbenen in der Erinnerung weiter leben zu lassen. Auf Grabmalen aus langlebigen Materialien werden die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen verewigt. Im deutschsprachigen Raum stellen beispielsweise Allerheiligen und Allerseelen Gedenktage dar, an denen die Endlichkeit und Vergänglichkeit im Vordergrund steht.»

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Im Bild ist ein mexikanisches Mariachi-Ensemble aus Skeletten, mit Flöte, zwei Geigen, Klarinette und Sänger, das auf einem Ausstellungspodest tanzt. Die Figuren sind aus Papier-Maché. Kuratorin Ursula Regehr spricht aus dem Off:

«In Mexiko hingegen werden die gleichen Tage bunt gefeiert. Die Toten werden zu einem fröhlichen Wiedersehen mit den Lebenden eingeladen. Dem französischen Ethnologen Marc Augé zufolge unterhalten das Erinnern und Vergessen dieselbe Beziehung zueinander wie Leben und Tod. Der Tod als eine Art des Vergessens, das Leben der Erinnerungen.»

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Kuratorin Ursula Regehr vor den Grabkreuzen:

«Wir laden Sie ein, in der Ausstellung die Nähe dieser beiden Paare zu erkunden und rund 400 Geschichten rund um das Erinnern und Vergessen zu entdecken.»

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Synthesizer-Musik ertönt. Es werden gleichzeitig in unterschiedlichen grossen Ausschnitten nochmals die vorgestellten Objekte gezeigt. Wie ein Puzzle setzt sich das Bild des wandhohen Setzkastens der Ausstellung zusammen. Dann verblasst das Bild.

Der Text «Museum der Kulturen, Memory – Momente des Erinnerns und Vergessens» wird eingeblendet.

ENDE

Im Museum geht es tierisch zu und her
Videotranskription

Text zum Video «tierisch!»

Das Wiehern und das Geräusch vorbeigaloppierender Pferde sind zu hören. Der Titel «tierisch! Keine Kultur ohne Tiere» – Museum der Kulturen – wird eingeblendet. Nahaufnahme silberfarbener Pferdesporen aus Mexiko.

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Sphärische Musik ertönt. Nahaufnahme eines Flügellöwen aus Bali. Der Flügellöwe ist aus Holz, er ist rot gefärbt und der Körper wie auch die Flügel haben goldene Verzierungen. Seine Augen sind weit aufgerissen, er zeigt seine langen, spitzen Zähne.

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Blick auf zwei Hirsche aus Holz mit echten Geweihen, die auf einem Ausstellungsmöbel präsentiert werden.

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Kuratorin Beatrice Voirol steht in der Ausstellung:

«Die Ausstellung «tierisch! Keine Kultur ohne Tiere» zeigt auf, wie ambivalent die Beziehung zwischen Menschen und Tieren sein kann und wie sich diese Ambivalenz kulturell ausdruckt.»

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Blick auf eine Fotografie, ein Gruppenbild, das mehrere ältere Personen – fünf Frauen und zwei Männer – mit ihren Pudeln auf dem Schoss zeigt. Im Weiteren sitzen noch zahlreiche weitere Pudel zu den Füssen der Personen. Es handelt sich um den Pudelclub aus Basel.

Kuratorin Beatrice Voirol:

«In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer Neubewertung der Beziehung von Menschen und Tieren. Die Tiere wurden nicht mehr bloss als Subjekte gesehen, sondern durchaus als eigenständige Wesen, die mit eigener Handlungsmacht ausgestattet sind.»

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Blick auf ein ockerfarbenes Reh aus Holz, das Blöken eines Tieres ist zu hören. Kuratorin Beatrice Voirol spricht über die Beziehung von Menschen und Tieren. Während ihrer Ausführungen werden weitere Objekte gezeigt: Ein Kamelgurt aus Ägypten – ein braunes gewobenes Band, an dessen Ende orangefarbene Wollknäuel an Bändern hängen. Dahinter ist eine Art Kette aus Stoff und Filz in Orange und Rot, ein Kamel-Halsschmuck auf Pakistan. Nahaufnahme von zwei Spielzeugsoldaten in Kavallerieuniformen auf ihren Pferden. Die Pferde stehen auf Holzbrettern mit kleinen Rädern, so dass sie verschoben werden können.

Beatrice Voirol spricht aus dem Off:

«Die Nähe zwischen Menschen und Tieren war nicht seit jeher gegeben. Das erfolgte über einen langen Prozess der Domestizierung. Tiere profitieren durchaus vom Zusammenleben mit Menschen, sie bezahlen aber auch einen Preis. Die Menschen kümmern sich um ihre Tiere und kriegen von ihnen Liebe, Zuwendung und Geborgenheit.»

Nahaufnahme einer Kuhglocke, Bimmeln und das Muhen einer Kuh ertönen. Ebenfalls zu sehen ist ein farbiger Kuhschmuck aus Stoff- und Papierbändern. Den Schmuck tragen Kühe beim Alpabzug.

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Das gemalte Bild eines Alpaufzugs. Rechts neben dem Bild hängt eine grosse Kuhglocke mit aufwendig geschnitztem Treichelband aus Holz. Vor dem Bild ist weiterer Kuhschmuck zu sehen, darunter auch zwei farbige und reich dekorierte Hörnerkränze.

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Kuratorin Beatrice Voirol in der Ausstellung:

«Der Übergang zu Sesshaftigkeit und Ackerbau hatte fundamentale Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren. Tiere wurden zu Besitz, Menschen zu Herren und Meister. Menschen nahmen Einfluss auf die Körper und die Verhaltensweisen der Tiere. Es erfolgte eine Ökonomisierung dieser Beziehung.»

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Blick auf eine Zirkusszene, in der ein Tiger, ein Elefant, ein Bär sowie ein Seehund aus Holz auf Bällen, Fahrrädern und einem kleinen Podest balancieren. Im Hintergrund steht ein Zirkuswagen aus Holz. Daran befestigt sind kleine Plüschäffchen, die herumtollen.

Das Fauchen einer Raubkatze und Affengeschrei ist zu hören.

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Kuratorin Beatrice Voirol in der Ausstellung:

«Menschen sind fasziniert von wilden Tieren. Sie nehmen die Fährten von wilden Tieren auf, um sie zu beobachten oder zu jagen. Die Jagd, die früher überlebensnotwendig war, wird heute ambivalent betrachtet – wie auch das Zeigen wilder Tiere in menschlicher Umgebung, sei es Zirkus oder Stierkampf. Das wird heute alles sehr kritisch bewertet.»

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Blick auf eine sechs-zackige Fischgabel für die Lachsfischerei in Basel, die hinter Gitter ausgestellt ist.

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Nahaufnahme von 60 Rothirschgeweihen, die als Trophäen an der Wand hängen. Im Hintergrund sind quakende Frösche, das Zirpen von Heuschrecken und Hundegebell zu hören.

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Vor dem Gitter mit den Hirschgeweihen stehen rote Podeste mit weiteren Objekten im Raum. Links zu erkennen ist eine Stierfigur mit Stirnschmuck, ein Tanzutensil aus Bolivien.

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Kuratorin Beatrice Voirol in der Ausstellung:

«In manchen Weltsichten und religiösen Systemen haben Tiere eine ganz andere Rolle, als wir es kennen. Da sind Tiere plötzlich Gottheiten, die über den Menschen stehen, die Menschen lenken oder beschützen. Das ist eine ganz andere Sicht auf Tiere und die Beziehung, wie wir sie gewohnt sind.»

Während die Kuratorin spricht, werden folgende Objekte eingeblendet: Eine an einer Wand befestigte grosse Holzfigur, die einen Vogel im Flug darstellt. Die langen Beine sind nach hinten ausgestreckt. Darauf sitzt ein Knabe und bewegt sich sozusagen auf dem Vogel fort. Es ist ein fliegender Kasuar; die Figur war am Giebel des Dorfchefs eines Dorfes am Sentanisee in Papua, Indonesien, befestigt.

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Drei Terracottapferde mit Sattel und Zaumzeug. Es sind Opfergaben für die Götter, mit denen die Menschen in Indien um Unterstützung baten. Daneben eine grosse Pferdefigur mit Sattel und Zaumzeug – es ist das Pferd des südindischen Gottes Ayyanar.

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«Wir haben in dieser Ausstellung auch an Kinder gedacht. Es ist nicht so, dass nur Menschen den Tieren eine Falle stellen, sondern das kann auch umgekehrt vorkommen – Tiere stellen den Menschen eine Falle. So gibt es einzelne Stationen, wo Kinder darüber nachdenken können, wie die Beziehung zwischen Menschen und Tieren gestaltet ist.»

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Während die Kuratorin spricht, wird ein Tik-Tok-Video eingeblendet. Das Video zeigt die Aussenaufnahme eines Fast Food-Restaurants. Möwengeschrei im Hintergrund. Plötzlich gehen die Schiebetüren des Lokals auf und eine Möwe watschelt mit einer Packung Chips im Schnabel aus dem Restaurant, kurz darauf fliegt sie davon.

ENDE