Heiltumstäschchen (Breverl)
Baden-Württemberg / Deutschland
um 1750
Papier, Erde, Ton, Stoff, Silberfaden, Metall, Filz, Kräuter, Koralle

Das Breverl, ein geistiger Schutzbrief, war im 18. und 19. Jahrhundert im ganzen süddeutschen Raum ein verbreitetes Heiltum. Als Segenskonglomerat trug man es um den Hals oder am Gürtel, befestigte es am Rosenkranz oder hatte es in die Kleidung eingenäht. Der Inhalt ist eine Mischung von magischen und religiösen Zeichen und Objekten aus dem «Naturglauben» und aus der populären Frömmigkeitspraxis. Damit das Breverl seine Wirkung hatte, durfte es vom Besitzer nicht geöffnet werden. Wer es dennoch tat, fand darin unter anderem auch rote Papier- und Stoffstückchen oder ein kleines Korallenästchen, die gegen den Bösen Blick schützen sollten.
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